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Martin Buber

Martin Buber in Amsterdam, 1963. - Item 915-3257. © Joop van for Anefo Bilsen, Fotocollectie Algemeen Nederlands Persbureau (ANEFO)

Martin Buber, 1878 in Wien geboren, wuchs in einem Umfeld auf, das von jüdischer Tradition und Gelehrsamkeit geprägt war. Seine Großeltern in Lemberg eröffneten ihm den Zugang zur Welt der Religion und Philosophie. Er studierte in Wien, Leipzig, Zürich und Berlin und wurde einer der bedeutendsten Denker seiner Zeit.

Buber, der sich unter dem Einfluss von Theodor Herzl für den Zionismus engagierte, spielte eine Schlüsselrolle in der Verbreitung jüdischer Literatur als Herausgeber des zionistischen „Jüdischen Verlags“. Seine Berliner Jahre zeichneten sich durch sozialpsychologische und sozialistische Arbeit aus. In Heppenheim widmete er sich der Herausgabe der Monatsschrift  „Der Jude“ und begann mit Franz Rosenzweig an einer deutschen Übersetzung der Hebräischen Bibel zu arbeiten.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Buber 1938 nach Jerusalem emigrieren, wo er an der Hebräischen Universität in den Erziehungswissenschaften lehrte. Seine Verbindungen zu europäischen jüdischen Gelehrten bereicherten sein Wirken in Jerusalem. Buber setzte sich schon früh für eine friedliche Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts ein.

Sein philosophisches Hauptwerk „Ich und Du“ illustriert Bubers Verständnis vom Dialog als fundamentalem Prinzip des Menschseins und beeinflusste zahlreiche Denker und pädagogische Konzepte. Sein Eintreten für einen religiösen Sozialismus und seine Übersetzungen des Chassidismus sind nur einige Aspekte seines reichen Schaffens. Für sein Engagement und seine philosophischen Beiträge wurde ihm 1953 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.

Martin Buber verstarb am 13. Juni 1965 in Jerusalem, hinterließ jedoch ein Erbe, das in der philosophischen und interreligiösen Diskussion weiterhin eine wichtige Rolle spielt.

„Der Mensch wird am Du zum Ich.“

— Martin Buber

Wenn du dich näher mit Martin Bubers Philosophie beschäftigen möchtest, dann wirf einen Blick in die “Stanford Encyclopedia of Philosophy”. Dort findest du einen ausführlichen Artikel, der sich eingehend mit Bubers Denken auseinandersetzt. Hier ist der Link zum Artikel: