Buber, der sich unter dem Einfluss von Theodor Herzl für den Zionismus engagierte, spielte eine Schlüsselrolle in der Verbreitung jüdischer Literatur als Herausgeber des zionistischen „Jüdischen Verlags“. Seine Berliner Jahre zeichneten sich durch sozialpsychologische und sozialistische Arbeit aus. In Heppenheim widmete er sich der Herausgabe der Monatsschrift „Der Jude“ und begann mit Franz Rosenzweig an einer deutschen Übersetzung der Hebräischen Bibel zu arbeiten.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Buber 1938 nach Jerusalem emigrieren, wo er an der Hebräischen Universität in den Erziehungswissenschaften lehrte. Seine Verbindungen zu europäischen jüdischen Gelehrten bereicherten sein Wirken in Jerusalem. Buber setzte sich schon früh für eine friedliche Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts ein.
Sein philosophisches Hauptwerk „Ich und Du“ illustriert Bubers Verständnis vom Dialog als fundamentalem Prinzip des Menschseins und beeinflusste zahlreiche Denker und pädagogische Konzepte. Sein Eintreten für einen religiösen Sozialismus und seine Übersetzungen des Chassidismus sind nur einige Aspekte seines reichen Schaffens. Für sein Engagement und seine philosophischen Beiträge wurde ihm 1953 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.
Martin Buber verstarb am 13. Juni 1965 in Jerusalem, hinterließ jedoch ein Erbe, das in der philosophischen und interreligiösen Diskussion weiterhin eine wichtige Rolle spielt.
„Der Mensch wird am Du zum Ich.“