Julius studierte nach dem Gymnasium intensiv den Talmud mit seinem Vater und erweiterte sein Wissen an der Universität Berlin, wo er seinen Doktortitel erlangte. Seine rabbinische Ausbildung erhielt er am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau, wo er 1903 zum Rabbiner ordiniert wurde.
Von 1904 bis 1913 diente er als Rabbiner in der Gemeinde Schneidemühl, die damals 800 Mitglieder zählte. Seine liberale Ausrichtung und seine Ansichten zum Judentum und zur modernen Weltanschauung machten ihn bekannt, was ihn 1913 nach Berlin führte. Dort wirkte er als Rabbiner und Prediger in der Synagoge in der Levetzowstraße und war gleichzeitig als Lehrer tätig.
In Berlin setzte er seine Arbeit in der jüdischen Bildung fort und lehrte neben seiner Tätigkeit als Gemeinderabbiner an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums.
Am 8. März 1943 wurden er und seine Frau Selma aus ihrer Wohnung geholt. Sie wurden mit dem 36. Transport nach Auschwitz deportiert und ermordet.